Jugoslawien und die NATO
Jugoslawien und die NATO

Jugoslawien und die NATO

Bis zur Wende (Implosion des real existierenden Sozialismus) bestand zwischen Albanien und Ungarn nur ein Land: Jugoslawien, dass sich vor dem 2.Weltkrieg als Königreich bildete. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Monarchie abgeschafft und die „Sozialistische Föderative Republik“ Jugoslawien gebildet. Nach 1990 scherten aus dem Vielvölkerstaat zuerst Kroatien und Slowenien und dann Mazedonien und Bosnien- Herzegowina aus. Serbien und Kroatien z.B. beschuldigen sich noch heute gegenseitig vor dem Internationalen Gerichtshof des Völkermordes im Kroatienkrieg (1991 – 95). 90 % der Serben und 90% der Kroaten sind noch heute der Meinung, dass der jeweils Andere der Aggressor in diesem Krieg gewesen, und damit Schuld sei am Tod der vielen Tausend Genozid- Opfer. Aus den Autonomiebestrebungen, die nach der Wende einsetzten, und der Reaktion Jugoslawiens gegen die Sezession, hat sich der „Jugoslawienkrieg“ entwickelt. Mit dem Dayton-Vertrag wurde 1995 der Krieg in Kroatien und Bosnien beendet und die vom Westen unterstützte Sezession festgeschrieben. Als 1998 die terroristische UÇK begann den Kosovo aus Serbien abzuspalten, antworteten die Serben mit einer Offensive. In diesen Konflikt schaltete sich die NATO auch ohne UNO-Mandat unter Beteiligung der Bundeswehr mit einem „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“ gegen Restjugoslawien ein. Im Ergebnis wurde mit direkter Einmischung des Westens Kosovo aus dem Territorium Serbiens herausgelöst. Der völkerrechtliche Status des Landes ist bis heute umstritten. Der Westen, der vorgibt geostrategische Interessen auf dem Balkan zu haben, hatte sein Ziel erreicht: „Teile und herrsche“, aus 1 mach 6. Letzte Skrupel, Krieg als Mittel der Politik einzusetzen, wurden mit fadenscheinigen und erfundenen „Begründungen“ beseitigt. Der Nato-Krieg begann mit einer Lüge: siehe http://www.youtube.com/watch?v=MYcRjHX50og  (Video 40 Min. aus 11/2011). Keines der von der NATO vorgegebenen Kriegsziele wurde erreicht.
2006 erklärte auch Montenegro seine Unabhängigkeit von Serbien. Alle Staaten aus der jugoslawischen Gemeinschaft, die auch um den Preis eines Bürgerkrieges ihre nationale Eigenständigkeit erreichen wollten, streben heute danach, als Mitglied in die Europäische Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Sie sehen dabei nur die wirtschaftlichen Vorteile, soziale Aspekte werden ausgeblendet. Der Drang nach der starken, nicht mehr abwertungsverdächtigen Weltwährung ist die Triebkraft, die globalisierte Nationalisten in die Gemeinschaft treibt. Der Bevölkerung ist zu wünschen, dass sie dabei nicht „von der Traufe in den Regen“ kommt. In einem völlig zügellosen Markt nehmen die Ungleichgewichte zwischen Starken und Schwachen dramatisch zu. Die Schwachen sind in diesem System die Ersten, die ihre Eigenständigkeit wieder verlieren. Auch hier gibt es Alternativen, nur wer setzt sie durch?
Der Bundespräsident verglich in Israel die industrielle Ermordung der Juden durch die Faschisten unter anderem mit dem 1995 begangenen Massaker von Srebrenica unter dem Oberbegriff „schreckliche Verbrechen“. Zum einen vermittelt Gauck, ein Geschichtsbild, das die unvergleichlichen Verbrechen der Faschisten verniedlicht. Zum anderen stellt sich das Staatsoberhaupt in die Reihe des gesamten politischen Establishments, das überall dort ein militärisches Eingreifen verlangt, wo angeblich ein neues Auschwitz droht. Somit verkommt die Erinnerung an den Holocaust auch noch zur Rechtfertigung einer fragwürdigen Interventionspolitik.

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