Mali 24.7. – 27.7.12
Mali 24.7. – 27.7.12

Mali 24.7. – 27.7.12

24.7.12 -25.7.12
Hinter der Grenze fahre ich noch die 80 km bis Kayes und habe wieder Glück gegen 18 Uhr Ortseingang ein 4-Sterne –Hotel zu finden, dass mich auch noch als Camper aufnimmt. Die Anfahrt ist zwar überhaupt nicht 4-Sterne-mäßig, dafür aber wieder eine Oase mit Pool und schattigem Stellplatz.

Ungeniert hänge ich die noch nicht trockene Wäsche auf. Keiner hat irgendwas dagegen, vielleicht auch aus Mangel an Touristen.

Abends an der strohgedeckten Bar braut sich noch ein tolles Gewitter zusammen. Petrus veranstaltet hier ein eindrucksvolles Theater, mit Blitz und Donner und Regen, um dann alles schnell wieder abklingen zu lassen.

Ich erkläre das dem Barkellner, der mir Bier bringt mit den Worten „Brrr…Bum..Bum,“ Hände in der Luft wirbeln „and than finish“, er versteht die geschilderte Situation und lacht sich kaputt. English for you and me.

26.7.12 von Kayes nach Bamako

In Kayes noch ein letzter Blick auf den Senegal und einen Waschplatz an der Brücke, wo so fast alles gewaschen wird. Und weiter geht es in Richtung Bamako, der Hauptstadt von Mali.

 

Nach Bamako sind es etwa 650 km. Unterwegs gibt es keinen Ort, in dem man sich aufhalten könnte, also muss ich durchfahren und brauche etwa 8 Stunden. An der Mautstrecke wird 3 mal kassiert, jeweils etwa 1 €. Ist wohl mehr ein Beitrag für den Asphalt, der noch fehlt, oder schon wieder durchlöchert ist. Unterwegs sind viele Schilder zu sehen mit dem Europazeichen, für Projekte mit europäischer Beteiligung.

   

Unterwegs gibt es eine Menge zu sehen.

 

 
Als ich eines der sauberen, idyllisch gelegenen Dörfer fotografiere, hält mich ein Vater mit seinem Kind an. Es dauert einige Zeit bis ich begriffen habe,dass er nur mal ein Stückchen mitfahren wollte.

 
In der Regenzeit spühlt es auch mal die Straße weg. Manche Diesel sind einfach nur schlecht eingestellt. Erst dachte ich der brennt. Alle 10 km liegt ein umgekippter, ausgebrannter Bus oder LKW am Straßenrand, oder es muss an den Schrottkisten „repariert“ werden. Mr. HiAce kann da nur schmunzeln. Toi…toi …toi.

 

In Bamako komme ich erst an,  als es schon dunkel ist. Ohne Navi finde ich die Koordinaten der gesuchten Auberge natürlich nicht. Ich lasse mir von einem Taxi den Weg zeigen und lande natürlich am größten 4-sterne Hotel mit im Zentrum, am Fluss Niger (www.laicohotels.com). Auch hier kann ich als Camper stehen, d.h. im Auto schlafen und alle Einrichtungen des Hotels nutzen, incl. Pool. Kostet zwar 10.000 CFA (etwa 14,-€), und ist bisher der teuerste Stellplatz. Aber unter diesen Umständen nicht zu viel. In der Hauptstadt und am Hotel sehe ich zum 1. Mal Militär, auch mit schwerem Gerät. Es besteht wohl keine akute Gefahr. Aber von einer Fahrt zu den Touristen- highlights in den Städten nördlich der Hauptstadt ab Mopti und in das kulturell und landschaftlich berühmte Dogonland wird abgeraten. Also sehe ich mir noch die Hauptstadt an und fahre weiter nach Burkina Faso.

Ich fahre ein Stück mit dem Fahrrad durch die Stadt, lasse es aber dann bald sein. Sehenswertes finde ich nicht. Undurchdringlicher Verkehr, Marktreiben überall und Dreck wohin man schaut. Mit dem Fahrrad durch die Stadt zu fahren ist nicht ungefährlich. Bei der Hitze mit dem Auto würde auch nur Stress bedeuten. Ein Foto kann dieses Chaos auch nicht wiedergeben. Man muss es gesehen und gerochen haben, oder auch nicht. Ich flüchte in meine Oase und lass die Stadt Stadt sein.

Aber das ist nicht Afrika. Am nächsten Tag fahre ich weiter über den Niger am Tor zur Hauptstadt vorbei.

 

 

 

 

 

In jedem größeren Dorf (Stadt?) kann man dieses Markttreiben direkt an der Fernverkehrsstraße erleben.

Soweit ich das beurteilen kann, und mir fehlt auch der Vergleich zu dem viel zu trockenem letzten Jahr, steht die Ernte in diesem Jahr aufgrund des öfteren Regens ganz gut. Die Hütten der Landbevölkerung sind sehr einfach, aber eben sehr sauber, d.h. ohne Müll. Seit langem habe ich wieder mal ein Schwein auf der Straße gesehen. D.h. die Anzahl der Muslime nimmt im Süden Afrikas ab, bzw. dort gibt es keine mehr. In den Übergangsregionen gibt es Probleme zwischen Muslimen und Christen, wie z.B. aktuell in Nigeria, weil vor allem die Muslime darauf bestehen, ihr Gott sei der einzig Wahre.

Hinter Sikasso auf der Fahrt zur Grenze nach Burkina Faso mache ich noch mal Halt an einem kleinen Wasserfall. Das Schild weist auf dieser Naturschönheit hin, wie das hier so üblich ist. Ohne Navi fährt man auch mal schnell daran vorbei.

Der Grenzübertritt am Abend verläuft relativ problemlos. Als Tourist bin ich natürlich wieder der Einzige. In Burkina Faso werde ich vom Grenzer zu einem Tee eingeladen und gebeten Platz zu nehmen, unterm Schilfdach im Freien versteht sich. Ein Novoum, das gab es auf meiner langen Reise noch nicht. Das war der für den Pass. Ein paar hundert Meter weiter eine weitere Schranke. Keiner zu sehen, also fahre ich langsam weiter. Das war der für den Zoll, der den Hintern nicht hochbekommen hat. Ein paar hundert Meter weiter noch eine letzte Straßensperre. Dort werde ich zurückgeschickt und der erste gute Eindruck von Burkina und Faso war wieder dahin. Bis Oradara fahre ich noch und finde ortseingangs auf Anhieb das Hotel „Le Prestige“ mit Stellplatz auf dem Hof und Nachtbar gegenüber.

Der Aufenthalt in Mali war leider sehr kurz aufgrund der aktuellen Situation. Eigentlich wollte ich noch in die Deutsche Botschaft und mich darüber beschweren, dass sie es nicht für nötig halten Ihre Staatsbürger über aktuelle Gefahren zu informieren. Vorher über Mail, denn wenn ich da bin, brauche ich keine mehr. Von den vorher von vielen Seiten geschilderten „Todesgefahren“ habe ich gar nichts mitbekommen. Gleichwohl habe ich es auch nicht riskiert, weiter in die eigentliche Gefahrenzone zu fahren. D.h. ich musste auf den Besuch der Sehenswürdigkeiten Malis verzichten. Und weiter geht’s nach Burkina Faso.

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