Der Grenzübergang von Kamerun nach Gabun (Brücke zwischen Aban Minkon und Eborg) verläuft ohne Probleme. In Gabun verteilen sich Immigration, Duane, Polizei und Militär-Kontrollpunkte auf mehrere Stellen, mit einigen Kilometern dazwischen. Das Carnet de Passage wird wieder gestempelt, obwohl es angeblich nicht vorgeschrieben ist. Eine Zolldeklaration mus ich nicht ausfüllen, obwohl es angeblich Plicht ist. An dieser Grenze fallen keine weiteren Gebühren an. Was mir in Gabun auffällt, dass niemand, auch nicht die Beamten, betteln oder gar Geld fordern. Auch die sonst übliche Neugierigkeit hält sich in Grenzen. Ich brauche für die über tausend Kilometer gerade einmal 2 Tage. Die Straße ist fast durchgängig bis Ndende (kurz vor der Grenze zu Kongo) asphaltiert, selbst der Grenzübergang nach Gabun. Es ist ein sehr angenehmes Fahren mit nur sehr wenig Verkehr.
Bald habe ich den Äquator erreicht.
Es ist ein unspektakulärer Ort, aber ich bin das erste mal in meinem Leben auf der südlichen Halbkugel und stehe mehr als „4 Wochen mit den Beinen nach oben“ (Granin). Eigentlich ein Grund zum Feiern, aber ich habe keinen Sekt dabei und auch niemand zum anstoßen. Ab hier läuft das Wasser anders herum aus dem Abfluss, nicht mehr entgegen dem Urzeigersinn. Aber im Waschbecken funktioniert das nicht, mangels Masse. Und Badewannen gibt es hier so gut wie nicht. Ich komme an diesem Tag noch bis Ndjole, ein Ort, den man nicht gesehen haben muss mit einem Hotel, dass man noch weniger gesehen haben muss. Ich bin froh, mein eigenes Bett zu haben. Früh stelle ich fest, dass mir Luft fehlt (auf dem Reifen). Besser hier als unterwegs. Bis zur „Werkstatt“ ist es nicht weit. Sieht zwar nicht wie eine aus, aber der junge Mann scheint sein Handwerl zu verstehen, zieht den Nagel raus und flickt den Reifen sehr schnell. Wie alles in Afrika findet auch die Reparatur auf der Straße statt.
Ich fahre bis Ndende. Dort gibt es nur ein Hotel, was mit Car-Camp nichts anzufangen weiß. Ein Mann bietet mir an, auf seinem Hof zu stehen. Dort kann ich duschen und mich mit seinen Kindern beschäftigen. Er will kein Geld, schlägt aber vor, dass ich ein Bier ausgebe. Er zeigt mir seine Bar. Wir sind die einzigen Gäste, später kommen noch 2 seiner Freunde, Polizisten in zivil. Sicher wäre ich in Gabun länger geblieben, aber ich will die Ausreise aus der DR Kongo nicht verpassen und habe lt. meiner Karte ein schlechte Strecke vor mir. Hinter Ndende endet der Asphalt und es beginnt eine Sandpiste, die bis zur Grenze aber noch relativ gut befestigt ist.