Im neuen Süden Sudans ist ein Krieg ausgebrochen. Die Sudanesische Befreiungsfront (SRF) eröffnete eine Offensive im zentralsudanesischen Nord-Kordofan, nur 480 km südlich von Khartum. Die SRF besteht aus mehreren Rebellengruppen, die lange Zeit unabhängig voneinander gekämpft hatten, bis die Darfur-Rebellen ihre Forderung nach einem islamischen Staat aufgegeben hatten und die Bildung eines säkularen Staates im Falle eines Sturzes des sudanesischen Präsidenten Omar al-Bashir zustimmten. Die Allianz bildete sich bereits im November 2011 und gewann seitdem an Stärke. Der SRF geht es vor allem um eine neue Übergangsregierung der nationalen Einheit, ein Ende der Marginalisierung der Randgebiete und die Bildung eines dezentralisierten föderalen Systems auf der Grundlage einer säkularen Verfassung. Zudem betont das Bündnis die Notwendigkeit nach Landrechten. Nach der Sezession des Südsudans im Juli 2011 blieb Süd-Kordofan Teil des Sudans. Der Westen unterstützte den Separatismus Süd-Sudans. Das Ziel bestand darin, die reichen Ressourcengebiete des Sudan arabischer Kontrolle zu entziehen und sie stattdessen an die westlich orientierten Staaten Ostafrikas anzubinden. Begründet wurde die geostrategische Operation des Westens damit, dass man den Bürgerkrieg im Sudan beenden müsse.
Es war der Sklavenhandel, der die Teilung des Landes in einen muslimischen Norden und einen christlich-animistischen Süden zementierte. Der organisierte Menschenraub durch europäische und arabische Sklavenjäger ist den Stämmen im Süden als „das große Verderben“ in Erinnerung. Und im Norden selbst tobt seit 2003 ein blutiger Konflikt zwischen Nomaden und Bauern. Der Darfur-Krieg ist einer der ersten Konflikte, die ihren Ursprung im Klimawandel haben, der von Anderen verursacht wurde. Durch die Verschiebung der Monsunzeiten leidet die Region unter Wassermangel. In Folge dessen kämpfen Ackerbauern und Viehzüchtern um den fruchtbaren Boden und ums nackte Überleben.