Griechenland ist ein von der Krise schwer geschüttelte Land. Die Krise dort und den anderen südlichen Ländern Europas wurde ausgelöst durch die Finanzkrise. Die wiederum wurde ausgelöst, weil sich ein paar Finanzgurus verzockt haben. Das Problem ist die Umverteilung der Einkommen von unten nach oben und die Deregulierung der Finanzmärkte, der Neoliberalismus, der sowohl die Staaten wie die EU beherrscht.
Das im sechsten Jahr in Rezession steckende Mittelmeerland hat seit 2008 bereits ¼ seiner Wirtschaftsleistung verloren. Die Staatsverschuldung ist seit Inkrafttreten des Schuldnerabkommens mit der Gläubigertroika (EU, Internationalem Währungsfonds IWF und Europäischer Zentralbank) von 150 auf 179 % des Bruttoinlandsproduktes gestiegen! Für dieses Jahr wird mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 4,8 % gerechnet. Die Austeritätspolitik der Troika hat ein soziales Desaster ausgelöst. 62 % der Jugendlichen bis 25 sind arbeitslos. Etwa 400.000 Familien verfügen über keinen einzigen Ernährer. Der soziale Widerstand hat aber auch erstmals die Machtfrage gestellt. Die SYRIZA hat sich von einer sozialen Bewegung hin zu einer Partei entwickelt. Bei den letzten Wahlen bestand die Möglichkeit, dass eine linke Regierung gewählt wird, die sich den Memoranden widersetzt.
Der IWF hat jetzt Versäumnisse bei der Unterstützung Griechenlands eingeräumt. Das Hilfsprogramm habe dazu beigetragen, das Ausscheiden Athens aus dem Währungsraum zu verhindern. Es sei aber für wachstumsfördernde Reformen in Griechenland nicht genug getan worden.
In Athen fand gerade ein Alternativgipfel statt, bei dem es um Alternativen zur Austeritätspolitik der Troika ging, die zu einem großen sozialen Desaster und einer allmählichen Zerstörung der Demokratie führt.